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Marrakesch Pauschalreise – Die rote Stadt Marokkos

Marrakesch Pauschalreise – Die rote Stadt Marokkos

Souks, Riads & 1001 Nacht

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Dein Marrakesch-Guide für Familien

Nur 2 Stunden Flug, flache Sandstrände und über 300 Sonnentage - Marrakesch ist der perfekte Ort für den ersten Urlaub mit Kindern.

Marrakesch ist Sinnesüberflutung. Gewürzgeruch, Marktgeschrei, Schlangenbeschwörer, Wasserpfeifen-Rauch. Die rote Stadt ist chaotisch, laut, faszinierend – und nur 3 Flugstunden von Deutschland entfernt.

Marrakesch – Wo Europa endet und Afrika beginnt

3 Stunden und 40 Minuten von Frankfurt nach Marrakesch. Du steigst aus dem Flugzeug und bist auf einem anderen Kontinent. Die Luft riecht anders – nach Jasmin, Gewürzen und Abgasen. Der Muezzin ruft zum Gebet. Taxifahrer verhandeln in Französisch, Arabisch und gebrochenem Deutsch. Willkommen in Marrakesch.

Marrakesch kompakt

  • ✓ 1 Million Einwohner – viertgrößte Stadt Marokkos
  • ✓ Gegründet 1070 – fast 1.000 Jahre Geschichte
  • ✓ Die "Rote Stadt" – alle Gebäude aus rotem Sandstein
  • ✓ Medina UNESCO-Welterbe seit 1985

Die Medina – Das Labyrinth von Marrakesch

Die Medina (Altstadt) ist ein 6 km² großes Labyrinth. Über 2.500 Gassen, keine Straßenschilder, keine Logik. Du wirst dich verlaufen. Mehrmals. Das gehört dazu.

Die Gassen sind schmal – manchmal nur 2 Meter breit. Mopeds hupen sich durch, Eselkarren transportieren Waren, Händler rufen Preise. Zwischen 1.000 Jahre alten Mauern verkaufen Shops alles: Teppiche, Keramik, Lampen, Gewürze, gefälschte Taschen, Lederwaren, Antiquitäten (echte und unechte).

Verhandeln ist Pflicht. Der erste Preis ist nie der echte Preis. Faustregel: Biete 30-40% des Startpreises, einigt euch bei 50-60%. Wenn du nicht verhandeln willst, geh in Festpreis-Shops (rare, aber gibt's).

Orientierung: Unmöglich ohne App. Google Maps funktioniert halbwegs. Oder: Engagier einen Guide (offizielle Guides tragen Badges, 20-30€ für 2-3 Stunden). Alternativ: Einfach treiben lassen und bei Verirrung Taxi rufen.

Die Medina ist anstrengend. Laut, überwältigend, manchmal aggressiv (fliegende Händler können nervig sein). Aber auch faszinierend. Hier pulsiert das echte Marrakesch.

Jemaa el-Fna – Der chaotischste Platz der Welt

Tagsüber: Ein großer Platz mit Orangensaft-Ständen (4 Dirham = 0,40€ pro Glas, frisch gepresst), Schlangenbeschwörern, Affen auf Ketten (traurig), Wahrsagerinnen und Wasserverkäufern in bunten Kostümen.

Abends: Der Platz verwandelt sich in ein Open-Air-Theater. Dutzende Essensstände bauen auf. Gaukler, Musikanten, Geschichtenerzähler ziehen Kreise von Zuschauern. Rauch von Grills steigt auf. Der Lärm ist ohrenbetäubend.

Essen auf Jemaa el-Fna: Touristisch, aber Erlebnis. Die nummerierten Stände (1-100+) servieren Tajines, Couscous, gegrilltes Fleisch, Schneckensuppe. Hygiene ist... variabel. Stick to den belebten Ständen (mehr Menschen = schnellerer Umsatz = frischer). Ein Teller kostet 30-50 Dirham (3-5€).

Beobachtungsposten: Die Dachterrassen-Cafés rund um den Platz (Café de France, Café Glacier) bieten Vogelperspektive auf das Chaos. Teurer (Tee 20 Dirham statt 5), aber atmosphärisch.

Jemaa el-Fna ist UNESCO-geschützt als "mündliches Kulturerbe der Menschheit" – die Traditionen (Geschichtenerzähler, Musikanten) sind immateriell. Einzigartig, aber auch touristisch überlaufen.

Die Souks – Shoppingparadies oder Albtraum?

Nördlich von Jemaa el-Fna beginnen die Souks – kilometerlange überdachte Märkte. Jeder Souk hat eine Spezialisierung:

Souk Semmarine: Hauptsouk. Teppiche, Lederwaren, Taschen. Hier ist am meisten los, am touristischsten, am aggressivsten mit Händlern.

Souk des Teinturiers (Färbersouk): Bunte Wollfäden hängen zum Trocknen – fotogen, aber auch touristisch inszeniert. Früher färbten hier Handwerker, heute ist es halb Museum, halb Shop.

Souk Cherratine: Lederwaren. Hier werden Taschen, Schuhe, Gürtel verkauft. Leder-Qualität variiert (viel ist imitiert), aber Preise sind 70% günstiger als in Europa.

Souk des Epices: Gewürzsouk. Safran, Kreuzkümmel, Ras el-Hanout (marokkanische Gewürzmischung), Arganöl. Hier riecht es fantastisch. Preise verhandeln – auch hier wird überteuert angeboten.

Tipp: Kauf nicht am ersten Tag. Laufe durch, vergleiche Preise, komm später zurück. Die Händler merken, wenn du orientierungslos bist (= höhere Preise).

Riads – Übernachten im Märchen

Ein Riad ist ein traditionelles marokkanisches Haus mit Innenhof. Von außen unscheinbar (keine Fenster zur Gasse), innen: Oase. Meist um einen Innenhof mit Brunnen oder Pool gebaut, verziert mit Mosaiken, Stuck, geschnitztem Holz.

Viele Riads sind zu Hotels umgebaut worden. 4-10 Zimmer, individuell gestaltet, oft familiengeführt. Das Frühstück (meist inklusive) wird auf der Dachterrasse serviert – Blick über die Dächer der Medina.

Vorteile: Atmosphäre, Authentizität, persönlicher Service. Du wohnst mitten in der Medina, direkt im Trubel.

Nachteile: Schwer zu finden (verwinkelte Gassen, keine Straßennummern). Kein Auto-Zugang (Gepäck wird oft per Karren transportiert). Manche Riads sind dunkel, feucht oder laut (dünne Wände).

Alternativen: Hotels außerhalb der Medina (Hivernage, Gueliz) – modern, ruhig, mit Pool. Aber weniger Atmosphäre. Für Erstreisende empfehlen wir Riads – es ist Teil des Erlebnisses.

Majorelle-Garten – Yves Saint Laurents Oase

Ein botanischer Garten, 1923 von Jacques Majorelle (französischer Maler) angelegt. 1980 von Yves Saint Laurent gekauft und restauriert. Nach seinem Tod 2008 wurde seine Asche hier verstreut.

Der Garten ist klein (1 Hektar), aber intensiv. Kakteen, Bambus, Palmen, Bougainvilleen wachsen um Wasserbecken und Brunnen. Die Gebäude sind in "Majorelle-Blau" gestrichen – ein elektrisches Kobaltblau, das gegen das Grün knallt.

Besuch: Tickets 150 Dirham (15€), online vorbuchen (sonst stehst du Schlange). Komm früh (8 Uhr Öffnung) oder spät (kurz vor Schließung um 18 Uhr) – mittags ist es überfüllt mit Touristengruppen.

Das Berber-Museum im Garten zeigt Kunsthandwerk nordafrikanischer Berber. Nett, aber optional. Yves Saint Laurents Museum (YSL) nebenan kostet extra (100 Dirham) – lohnt sich für Mode-Fans.

Majorelle ist eine Ruhepause vom Medina-Chaos. Grün, still (relativ), schön. Aber auch sehr touristisch.

Bahia-Palast – 1001-Nacht-Architektur

Ein Palast aus dem 19. Jahrhundert, gebaut für einen Großwesir und seine vier Frauen (plus 24 Konkubinen). Das Ergebnis: 150 Räume um mehrere Innenhöfe, verziert mit Zellij (Mosaiken), Stuck und geschnitzten Zedernholz-Decken.

Der Palast ist prachtvoll – jeder Raum ein Kunstwerk. Die Gärten mit Orangenbäumen und Brunnen sind friedlich. Der Name "Bahia" bedeutet "die Strahlende" – und das ist er.

Praktisches: Eintritt 70 Dirham (7€). Öffnung 9 Uhr – komm früh, bevor die Reisebusse ankommen. Keine Möbel in den Räumen (wurden nach dem Tod des Großwesirs geplündert), aber die Architektur allein beeindruckt.

In der Nähe: El Badi-Palast (Ruinen eines 16. Jahrhundert-Palasts, weniger spektakulär, aber ruhiger) und Saadier-Gräber (prachtvolle Mausoleen, 70 Dirham Eintritt).

Ben Youssef Madrasa – Die schönste Koranschule

Eine Koranschule aus dem 14. Jahrhundert. Bis 1960 lernten hier Studenten. Heute: Museum.

Die Madrasa ist atemberaubend. Der Innenhof mit Marmorbecken ist umgeben von Stuck-Ornamenten so fein wie Spitze. Arabische Kalligrafie bedeckt jede Wand. Die Studentenzellen im Obergeschoss sind winzig – 130 Studenten lebten hier unter spartanischen Bedingungen.

Eintritt: 50 Dirham (5€). Weniger überlaufen als Bahia-Palast, aber genauso schön. Komm für die Architektur, bleib für die Ruhe – der Innenhof ist fast meditativ.

Essen – Was du probieren musst

Tajine: Das Nationalgericht. Geschmortes Fleisch (Lamm, Huhn, Rind) oder Gemüse mit Gewürzen in einem kegelförmigen Tongefäß gekocht. Varianten: Mit Pflaumen und Mandeln (süßlich), mit Zitrone und Oliven (salzig), mit Gemüse (vegetarisch). Jedes Restaurant serviert Tajine – Preise 40-80 Dirham (4-8€).

Couscous: Freitags das traditionelle Familienessen. Gedämpfter Grieß mit Gemüse, Fleisch und Brühe. Einfach, aber befriedigend. Im Restaurant 50-70 Dirham.

Pastilla: Eine süß-salzige Pastete mit Taubenfleisch (oder Huhn), Mandeln, Zimt und Puderzucker. Klingt seltsam, schmeckt fantastisch. Spezialität aus Fès, aber in Marrakesch erhältlich. 60-90 Dirham.

Harira: Dicke Suppe aus Linsen, Kichererbsen, Tomaten. Wird traditionell zum Fastenbrechen im Ramadan gegessen. Sättigend, gesund, günstig (10-15 Dirham).

Minztee: Das inoffizielle Nationalgetränk. Grüner Tee mit frischer Minze und viel Zucker. Wird zeremoniell aus Höhe eingeschenkt (für Schaum). Trinke ihn überall – in Cafés (5-10 Dirham), in Shops (wird oft kostenlos angeboten).

Wo essen:

  • Für Touristen: Le Jardin, Nomad (moderne marokkanische Küche in der Medina, 150-250 Dirham pro Person)
  • Für Einheimische: Chez Lamine Hadj Mustapha (beste Tajine, einfach, authentisch, 60 Dirham)
  • Für Abenteurer: Essensstände auf Jemaa el-Fna (günstig, erlebnisorientiert, hygienisch fragwürdig)

Tagesausflüge – Raus aus der Stadt

Atlasgebirge & Berber-Dörfer: 1 Stunde südlich beginnen die Berge. Tagestouren (30-50€) fahren zu Berber-Dörfern wie Imlil, mit Blick auf den Toubkal (4.167m, höchster Berg Nordafrikas). Wanderungen, Mittagessen bei Berber-Familie, Wasserfälle. Kitschig-touristisch, aber schöne Landschaft.

Essaouira: Küstenstadt, 2,5 Stunden westlich. Weiße Medina, portugiesische Festung, Strand, Möwen. Essaouira ist entspannter als Marrakesch – perfekt als Kontrastprogramm. Tagestouren ab 30€, besser: 2 Tage bleiben.

Ouzoud-Wasserfälle: 150 km nordöstlich. Mit 110m die höchsten Wasserfälle Nordafrikas. Spektakulär, mit Regenbogen und Affen (Berberaffen). Tagesausflug (40-60€) oder selbst fahren (Mietwagen).

Agafay-Wüste: 40 km südlich. Keine Sahara (die ist 500 km entfernt), sondern steinige Halbwüste. Aber: Kamel-Reiten, Quad-Fahren, Glamping-Camps mit Dinner-Shows. Touristisch, aber Instagram-tauglich. Ab 50€.

Pauschalreise nach Marrakesch – macht das Sinn?

Pro Pauschalreise:

Marrakesch kann überwältigend sein. Andere Kultur, andere Sprache (Französisch/Arabisch), Verhandeln, Chaos. Pauschalreisen nehmen Stress raus: Transfer vom Flughafen, Hotel organisiert, oft Ausflüge inklusive.

Riads sind kompliziert individuell zu buchen (viele haben keine Online-Präsenz, nur Email/Telefon). Reiseveranstalter haben Partnerschaften mit geprüften Unterkünften.

Preislich sind Pauschalreisen oft günstiger als Flug + Hotel einzeln – besonders bei Riad-Übernachtungen.

Contra Pauschalreise:

Marrakesch ist klein. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen in Laufnähe. Du brauchst keine organisierte Logistik wie in Thailand oder Ägypten.

Individuell bist du flexibler. Wähle dein Riad selbst (auf Booking oder Airbnb), plane Tagesausflüge nach Lust. Marrakesch ist einfach auf eigene Faust machbar.

All-Inclusive macht null Sinn. Marrakesch lebt von Restaurants und Märkten. Wer im Hotel isst, verpasst das Beste.

Beste Reisezeit

März bis Mai & September bis November: Ideal. 20-28°C, angenehm für Stadtbesichtigung. Medina ist erträglich (nicht zu heiß). Preise moderat.

Juni bis August: Heiß. 35-42°C sind normal. Die Medina ist ein Backofen (keine Klimaanlage in Gassen). Nur für Hitzeliebhaber. Hotels mit Pool Pflicht. 20% günstiger als Hauptsaison.

Dezember bis Februar: Mild (15-22°C tagsüber), aber nachts kalt (5-10°C). Viele Riads haben keine Heizung – bring warme Kleidung. Perfekt für Budget-Reisende. Ramadan fällt oft in diese Zeit – Restaurants tagsüber geschlossen, abends überfüllt.

Praktische Tipps

Währung: Marokkanischer Dirham (MAD). 1€ = 10-11 Dirham. Geld tauschen am Flughafen oder in Banken (bessere Kurse als Hotels). Kreditkarten werden akzeptiert, aber Bargeld ist König.

Kleidung: Respektvoll, aber nicht übertrieben. Schultern und Knie bedecken reicht. Frauen brauchen kein Kopftuch (Marokko ist liberal). Aber: Je weniger Haut, desto weniger unerwünschte Aufmerksamkeit.

Sicherheit: Marrakesch ist sicher. Taschendiebe in der Medina möglich (Wertsachen nah am Körper). Aufdringliche Händler/Schlepper nervig, aber harmlos. "Non merci" (nein danke) wiederholen, weitergehen.

Sprache: Arabisch und Französisch. Wenig Englisch außerhalb Touristenzone. Basics auf Französisch helfen ("Bonjour", "Merci", "Combien?" = Wie viel?).

Budget: Marrakesch ist günstig. Einfaches Restaurant: 50 Dirham (5€), Mittelklasse: 150 Dirham (15€), Riad: 400-800 Dirham/Nacht (40-80€).

Bslama – Auf Wiedersehen und viel Spaß!

Benjamin Jeschke

Geschrieben von

Benjamin Jeschke